In diesem Kapitel werden wir uns damit beschäftigen, warum es wichtig ist, die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen zu kennen und wie uns dieses Wissen bei der Gartenarbeit hilft.
Die richtigen Pflanzen am richtigen Standort zu pflanzen, kann einen großen Unterschied machen. Wenn Sie Pflanzen auswählen, die an die Bedingungen in Ihrem Garten angepasst sind, können Sie einen widerstandsfähigeren Garten schaffen. Je nach Bodentyp, seiner Fähigkeit Wasser zu speichern, Sonneneinstrahlung und den benachbarten Pflanzen und Strukturen können Sie verschiedene Pflanzen wählen. Mehrjährige einheimische Arten, die sich selbst vermehren, benötigen die wenigsten Ressourcen. Mehrjährige Pflanzen haben den Vorteil, dass sie mehr Zeit haben, sich zu entwickeln und dadurch ein breiteres Wurzelsystem zu bilden. Dadurch sind sie in der Lage, Wasser und Nährstoffe aus tieferen Schichten zu ziehen und sind weniger krankheitsanfällig. Der Boden muss nur einmal kultiviert werden, das wirkt sich positiv auf die Bodenstruktur aus.
Wenn Sie klassisches Gemüse anbauen wollen, können Sie dennoch Pflanzen wählen, die weniger Wasser benötigen. Pflanzen mit Pfahlwurzeln können Wasser aus tieferen Bodenschichten ziehen und können früh in der Saison gesägt werden. Einige Beispiele: Karotten, Pastinaken, Petersilie und Rübenwurzeln.
Da wir immer mehr extreme Wetterphänomene wie Hagel, Sturm, starke Regenfälle und auch mehr Schädlinge und Krankheiten erleben, können Pflanzen, die nur eine kurze Zeit brauchen, um erntereif zu werden, eine gute Wahl sein. Sie haben eine größere Chance, zwischen zwei Wetterereignissen oder vor dem Auftreten von Schädlingen zu wachsen. Die Selektion von Saatgut für schnell reifende und lokal angepasste Sorten kann sogar im eigenen Garten erfolgen.
Manche Gemüsesorten kommen mit heißen Sommern besser zurecht als andere. Pflanzen, die in mediterranen oder subtropischen Regionen angebaut werden, können nun auch in nördlicheren Regionen einen guten Versuch darstellen. Spinat kann durch Okinawa-Spinat ersetzt werden, Salate durch Rucola oder Portulak. Süßkartoffeln und Yacon wurden erfolgreich dort angebaut, wo es für Kartoffeln zu heiß und/oder zu feucht ist. Einige Bohnensorten sind trockenheitsresistenter als andere, z. B. ägyptische Bohnen und Stangenbohnen. Sie können auch Pflanzen wählen, die in weniger heißen Jahreszeiten wachsen.
Quellen und weitere Informationen:
Bauer, Magdalena: Extensives Gärtnern – Skript zu einem Vortrag 2016
Obermoser, Josef: Persönliches Gespräch während einer Exkursion zur Zödelei, einem Gemeinschaftsgarten in Graz, Österreich, 2023
Universität Weihenstephan: Garten-Klima: Gemüsebau: garten-klima.de/course Zugriff im Juni 2023
NABU: Gärtnern in Zeiten des Klimawandels abgerufen im Juni 2023