THEMA 3: Arten von Arbeiten und Tätigkeiten während der Ausbildung

THEMA 3: Arten von Arbeiten und Tätigkeiten während der Ausbildung

In diesem Abschnitt finden Sie Anregungen für praktische Aktivitäten, die Sie in Ihrem eigenen Gemeinschaftsgarten ausprobieren können. Durch sie werden die Mitglieder und die breite Öffentlichkeit direkt und indirekt dazu angeregt, ihre eigenen Einstellungen zu Fragen des Klimaschutzes zu ändern und nicht nur Theorien, sondern auch praktische Handlungsideen für ihr eigenes Engagement mitzunehmen.

Haben Sie eine bestehende Gemeinschaft von Gärtner*innen? Wenn ja, können Sie direkt mit spezifischen Aktivitäten beginnen. Wenn Sie gerade einen Garten gründen, eine große Anzahl von Mitgliedern erst kürzlich dazu gekommen ist und die Gemeinschaft sich gerade erst (neu) bildet, beginnen Sie besser mit gemeinschaftsbildenden Aktivitäten.

Gemeinschaftsstiftende Aktivitäten:

Neben dem Bildungscharakter haben einige Aktivitäten eine große gemeinschaftsbildende Wirkung und eignen sich für den Aufbau einer Gemeinschaft und die Beziehungspflege. Es ist wichtig, dass die Menschen sich im Laufe der Zeit kennenlernen und neben den Namen auch die persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse, Werte, Meinungen und Einstellungen der anderen kennenlernen.

Tipps aus der Praxis:

  • Es ist gut, ein Gleichgewicht zwischen körperlichem und geistigem Schaffen herzustellen. Daher ist der Bau der eigentlichen Gartenanlagen ebenso wichtig wie Diskussionen oder die Entwicklung einer gemeinsamen Vision.
  • Feiern sind beliebte Veranstaltungen für die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens, zu denen auch eine breitere Öffentlichkeit eingeladen werden kann. Sie sind auch ein natürlicher Teil des Abschlusses eines Arbeitsprozesses.

Beispiele für gemeinschaftsbildende Aktivitäten:

  • Kennenlernaktivität 1, Energizer, Ziel: Die Teilnehmer*innen nutzen ihre Kreativität, um sich informell kennen zu lernen. Ablauf: Verteilen Sie an alle Teilnehmer*innen ein Namensschild und einen Stift. Lassen Sie sie das Tier (oder ein Element, Gegenstand im Gemeinschaftsgarten,…), das sie am besten beschreibt, auf das Namensschild zeichnen. Tauschen Sie sich dann im Kreis darüber aus.
  • Kennenlernaktivität 2, Energizer, Ziel: Einfache Interaktion der Teilnehmer*innen und Aufteilung in kleinere Teams. Ablauf: Schneiden Sie mehrere Bilder (Zitate, Witze,…) in 2-3 Teile, geben Sie jedem/jeder Teilnehmer*in einen Teil und fordern Sie alle auf, ihr Team entsprechend zu finden.
  • Kennenlernaktivität 3, Energizer, Ziel: Die Teilnehmer*innen in Bewegung bringen und die Bandbreite der Einstellungen der gesamten Gruppe aufzeigen. Ablauf: Der/die Moderator*in markiert die beiden Enden einer imaginären Skala auf dem Boden und spricht der Reihe nach verschiedene Aussagen aus. Die Teilnehmer*innen positionieren sich auf der Skala entsprechend dem Grad der Zustimmung zu der Aussage. Beispiel: Gesundes Essen ist mir wichtig (links: absolut ja – rechts: ist mir ganz egal), Klimawandel ist mir wichtig (Sehr wichtig – nicht wichtig).
  • Kennenlernaktivität 4, Eisbrecher, Ziel: Die Teilnehmer*innen lernen sich gegenseitig mit Namen kennen. Ablauf: Alle schreiben ihre Namen auf die Namensschilder. Alle gehen durch den Raum. Lassen Sie die Teilnehmer*innen sich gegenseitig nach dem Zufallsprinzip ansprechen. Die ansprechende Person wählt einen Buchstaben des Namens der angesprochenen Person und diese muss der ansprechenden Person eine Eigenschaft nennen, die mit dem Buchstaben beginnt.
  • Kennenlernaktivität 5, Eisbrecher, Ziel: Die Teilnehmer*innen lernen sich gegenseitig mit Namen und persönlichen Eigenschaften kennen. Ablauf: Erläutern Sie den Zweck des Schreibens von Namen auf das Namensschild. Lassen Sie die Teilnehmer*innen sich gegenseitig nach dem Zufallsprinzip ansprechen. Jede Person stellt sich mit ihrem Namen vor und kombiniert jeden Buchstaben des Namens mit einem beschreibenden Adjektiv: z. B. ANNA – Aktiv, Nichtraucherin, neugierig, altruistisch. Für jeden Buchstaben sollte ein/e anderer Teilnehmer*in angesprochen werden.
  • Kennenlernaktivität 6, Eisbrecher, Ziel: Tieferes Kennenlernen der Teilnehmer*innen. Ablauf: Drei Sätze über eine/n Teilnehmer*in sollten wahr und einer falsch sein. Nach einer Bedenkzeit sollen die anderen raten, welcher Satz nicht wahr ist. Sie können dies nutzen, indem Sie die anderen für jeden Satz die Hand heben lassen und dann den/die Teilnehmer*in, der/die vorgestellt wurde, den falschen Satz bestätigen lassen.
  • Kennenlernaktivität 7, Eisbrecher, Ziel: Kreatives Engagement und informelle Vorstellung der Teilnehmer*innen. Ablauf: Bereiten Sie Papier und Stifte vor und verteilen Sie diese an alle. Erklären Sie den Ablauf. Lassen Sie die Teilnehmer*innen ein Lieblingsobjekt, eine Pflanze oder ein Tier zeichnen und die anderen raten, um was es sich handelt. Sie können sich als ganze Gruppe im Kreis aufstellen oder in 2-3 kleinere Gruppen aufteilen, wenn Sie eine große Gruppe von Teilnehmenden haben. Nach dem Raten kann der/die Teilnehmer*in den Grund / Kontext der Zeichnung verraten.

Wir werden die Planung von Lernaktivitäten in Lektion 4, TOPIC 2: Wie man inspirierende Lernaktivitäten plant, genauer besprechen.

Vorteile des Mulchens, Quelle: projectcleanwater.org/why-mulch-is-a-must/

Eine wichtige Komponente der Gartengestaltung ist das Anbringen einer Pinnwand oder eines Informationsschildes am Eingang des Gartens mit relevanten Informationen (wie dem Namen des Gartens, einer Karte des Gartens, ggf. den Öffnungszeiten, Kontaktinformationen, der Website oder der Seite eines sozialen Netzwerks, den Gartenregeln, einer Liste der bevorstehenden Veranstaltungen oder der Möglichkeit, Mitglied des Gartens zu werden). Sichtbare Informationen können neue Menschen anlocken, die sich an den im Garten organisierten Aktivitäten beteiligen möchten.

Individuelle Bildung in Gartenbereichen: Ein wichtiger Bestandteil der Bildungsaktivitäten ist das Aufstellen von Anleitungen, Hinweisschildern oder Symbolen, die Gartenmitgliedern und Besucher*innen beim Verstehen helfen. Z.B:

  • wofür ein bestimmtes Element im Garten verwendet wird
  • um welche Pflanze es sich handelt
  • wofür die Pflanze verwendet werden kann / für welche Tiere sie nützlich ist

Solche Tafeln eignen sich z.B. zur Beschreibung von Kräutern, Stauden, Elementen wie Komposter, Komposttoilette, Insektenhaus, verschiedene Arten von Beeten, Kräuterspirale, Käferhaus, Igelbehausung, Vogel- und Insektenfutterhäuschen, Vogel- oder Insektenkästen, Gewächshaus, Regenwasser-Auffanganlage, … Für das Selbststudium können Sie z. B. Checklisten erstellen, was im Garten zu finden ist. Idealerweise drucken oder laminieren Sie diese für den wiederholten Gebrauch und bieten Sie sie Besucher*innen an, um durch den Garten zu gehen und die Elemente zu finden. Sie eignen sich (jeweils angepasst) für Erwachsene und für Kinder, am besten auch mit Bildern. Es können auch thematische Versionen erstellt werden. z.B. zu Themen wie: Kräuter, Gemüse, Früchte, Tiere, Gartengeräte,…

Wenn Sie mit der Planung Ihrer eigenen Lernaktivität beginnen möchten, lesen Sie in Lektion 4, THEMA 2 “Wie man inspirierende Lernaktivitäten plant” weiter.

Lernmaterial
Bibliographie

Kokoza, Metodika práce s komunitou, 2023 (Internal document)

10 great activities to break the ice with your students [online], 2012.