In diesem Kapitel wird die Rolle von Schattens für Gärtner*innen, Nachbarschaft und Pflanzen diskutiert.
Insbesondere Städte haben die Tendenz, sich im Sommer stark aufzuheizen und langsamer abzukühlen – Stichwort: “Urban Heat Islands” (Städtische Hitzeinseln). Eine große Anzahl von Hitzetagen hat einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Einwohner*innen. Gemeinschaftsgärten können als lokale Abkühlungsorte für die Nachbarschaft dienen.
Das Mikroklima kann vor allem durch die Schaffung von Schatten durch Bäume oder Pergolen und (wenn möglich) durch die Schaffung von Wasserflächen beeinflusst werden. Bäume haben den stärksten Einfluss auf die mikroklimatische Situation durch Beschattung und Verdunstung. Die Integration von Bäumen als Gestaltungsmittel sollte in Gemeinschaftsgärten jedoch mit Bedacht erfolgen, da Bäume sehr lange Lebenszyklen haben und nicht einfach ausgetauscht werden können. Bedacht werden sollten: Standort, Bodenbeschaffenheit, Platz für Baumwurzeln, die gewünschte Wuchshöhe und Nutzung des Baumes.
Nach den Prinzipien des Waldgartens können die Flächen unter Bäumen auch für die Bepflanzung mit Sträuchern oder anderen Pflanzen genutzt werden, die weniger Sonne benötigen. Große Bäume werden vorzugsweise in sozialen Bereichen des Gartens gepflanzt, um kühlende Räume zu schaffen, denn aufgrund ihres starken Wurzeldrucks könnte eine Bepflanzung darunter erfolglos sein. Auch große Steine und Wasserflächen können helfen, starke Temperaturschwankungen im Garten auszugleichen, vor allem im Frühjahr und Herbst.