Klima-Fresk

Klima-Fresk

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Klima-Fresk

Zusammenfassung

Durch ein Spiel mit gedruckten oder digitalen Karten werden die Teilnehmer*innen in die Lage versetzt, die Bedeutung des Klimawandels, seine Ursachen und Folgen zu verstehen und sich selbst zu befähigen, Maßnahmen zu ergreifen und ihr Verhalten anzupassen. Die Aktivität wird in dreistündigen Workshops organisiert, die von einer für das Thema ausgebildeten Person geleitet werden. Die Trainer*innen sind auf der ganzen Welt tätig.

1. Veranstalter der Aktivität

Name

Klima-Fresk

Rechtlicher Status

NGOs und professionelle Trainer*innen

Gründungsjahr

2018

Ort

Weltweit, die Zentrale befindet sich in Paris

Das Klima-Fresk ist ein Kartenspiel, das 2015 von Cédric Ringenbach entwickelt wurde. Er ist seit 2009 Spezialist für den Klimawandel und war von 2010 bis 2016 Leiter des Shift-Projekts, das Energie- und Klimathemen in großen Schulen (Sup’aéro, Ecoles Centrales, Sciences Po, HEC) unterrichtet. Die aktuelle Version und Struktur wurde 2018 dank der Unterstützung der von ihm gegründeten NGO La Fresque du Climat entwickelt. Dieses auf den IPCC-Berichten basierende Kartenspiel zielt darauf ab, das Grundwissen über den Klimawandel, seine Ursachen und Folgen zu verbessern, um die Menschen zu befähigen. Die Workshops finden in der Regel mit 6 bis 8 Teilnehmer*innen statt und können persönlich oder online über die Plattform Miro durchgeführt werden.

Nach dem Erfolg in Frankreich und dem Rest der Welt, der auf die 2020 entwickelte englische Version folgte, gibt es derzeit (September 2022) 25.000 Trainer*innen und das Spiel ist in mehr als 50 Ländern und in 45 Sprachen verfügbar. 525.000 Menschen haben bisher weltweit an Workshopsteilgenommen.

2. Detailierte Aktvitätsbeschreibung

Der Klima-Fresk ist ein dreistündiger Workshop, bei dem die Teilnehmer*innen in einer aktiven und partizipativen Session über die Ursachen und Folgen des Klimawandels nachdenken. Das Spiel besteht aus 44 Karten mit zwei Seiten: auf einer Seite eine Illustration, auf der anderen eine Erklärung. Die empfohlene Teilnehmer*innenzahl beträgt 8 Personen.

Privatpersonen können sich online über das Portal des Vereins anmelden. Der Beitrag beträgt in der Regel 10€.

Jede*r kann ein Vermittler*in sein, wenn er*sie an einem “Train the facilitators”-Workshop teilgenommen hat. Dieser beinhaltet einen 1h30 MOOC, eine Online-Sitzung mit einer bereits ausgebildeten Person und ein 150-seitiges Handbuch, in dem jede Karte erklärt wird und das Tipps für Trainer*innen usw. enthält.

Die neuen Trainer*innen beginnen mit einem “weißen Gürtel” und müssen in dieser Phase 10 Einheiten co-moderieren. Danach erhalten sie die Auszeichnung “gelber Gürtel”. Um professionell zu arbeiten, müssen sie den “orangen Gürtel” erreichen. Es gibt 2 weitere Stufen: den grünen Gürtel für Ausbildner*innen und den blauen Gürtel für Ausbildner*innen von Ausbildner*innen. 

Das Hauptziel des Workshops besteht darin, dass die Menschen mehr Bewusstsein für den Klimawandel entwickeln, ihr Verhalten ändern und selbst zu Vermittler*innen für das Thema werden.

Die größte Gefahr besteht darin, Öko-Angst zu erzeugen. Dessen sind sich die Vermittler*innen bewusst. Der zweite Teil des Workshops beinhaltet die Aufarbeitung von Emotionen und Gefühlen. Dieser spezielle Punkt muss online noch vorsichtiger behandelt werden.

Eine logistische Herausforderung könnte der Preis sein, wenn die Vermittler*innen Seminare in großen Organisationen durchführen, da der empfohlene Preis 1.500 Euro beträgt. 

Ein letztes Hindernis könnte die Tatsache sein, dass die Veranstaltung drei Stunden dauert: Für manche Menschen mit Familienleben kann es eine Herausforderung sein, sich drei Stunden außerhalb ihres Arbeitslebens frei zu nehmen. Das ist auch der Grund, warum die Online-Version so viel Erfolg hatte und immer noch organisiert wird.

Umsetzungsschritte

  • 1. Vorbereitung

    Um eine Veranstaltung auszurichten, muss eine Organisation die verschiedenen Vermittler*innen kontaktieren, indem sie eine Anfrage auf der Projektplattform https://climatefresk.org/ stellt. Sie ist, wie bereits erwähnt, in mehr als 50 Ländern und 45 Sprachen verfügbar. Die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu finden, ist daher sehr hoch.

  • 2. Organisation

    Die gastgebende Organisation muss einen geeigneten Raum für die Anzahl der Personen finden. Dieser braucht einen Tisch oder eine Tafel. Ein Tisch wird empfohlen, wenn mehr als 4 Personen teilnehmen, da sie die Möglichkeit haben müssen, die Karten zu bewegen, sie zu verschieben usw. Manche Vermittler*innen haben ihre eigenen Vorlieben, daher ist es ratsam, mit ihnen zu besprechen, was sie brauchen und empfehlen.

    Sie müssen sich auch überlegen, ob Sie das Fresko nach der Durchführung in Ihrer Organisation behalten wollen. In diesem Fall müssen Sie die durchführende Person informieren. Es ist auch möglich, die Karten online herunterzuladen und sie auszudrucken.

  • 3. Umsetzung

    Der Workshop ist in 3 Phasen zu je einer Stunde unterteilt. 

    In der ersten Phase erhalten die Spieler*innen jedes Set nacheinander und müssen die Karten miteinander verbinden und versuchen, die Zusammenhänge zwischen den Fakten zu verstehen. Jedes Set hat seine eigene Reihenfolge der Karten. 

    In der zweiten Phase sammeln die Spieler*innen die Sets und erstellen ein Gesamtbild, wobei sie Stifte, Seile, Post-its, Magnete usw. verwenden, je nach den Erfordernissen der verwendeten Oberfläche.

    In der letzten Stunde präsentieren die Teilnehmer*innen, was sie gemacht haben, der/die Moderator*in korrigiert und erklärt, was korrigiert werden muss, beantwortet die Fragen, gibt weitere Details an und kann helfen, die verschiedenen Reaktionen und Gefühle zu verarbeiten. Ziel ist es, wie bereits erwähnt, zu vermeiden, dass die Teilnehmer*innen den Raum mit Öko-Angst verlassen. Stattdessen sollen sie den Raum mit einer klareren Perspektive auf das, was sie tun können, verlassen.

3. Galerie

4. Schlussfolgerungen

Der Klima-Fresk ist in der öffentlichen Debatte auf dem Vormarsch. Diese Aktivität kann an verschiedenen Orten durchgeführt werden, in Gärten oder anderswo. Da Gemeinschaftsgärten eine Rolle bei der Sensibilisierung für den Klimawandel spielen, hat der Klima-Fresk ein sehr hohes Potenzial. Das Potenzial ist so groß, dass die französische Regierung im Oktober 2023 ankündigte, dass 25.000 Beamte, die in der Politik oder für Entscheidungsträger*innen tätig sind, in ökologischer Transformation geschult werden sollen und der Klimafresk ein obligatorischer Workshop in diesem Rahmen sein wird. 

Das Instrument ist so wirkungsvoll, dass es andere Fresken zu benachbarten Themen der nachhaltigen Entwicklung und des ökologischen Wandels inspiriert hat: Es gibt jetzt einen Fresk über den digitalen Fußabdruck und die Auswirkungen auf die Umwelt (25.000 Personen wurden bis Oktober 2022 geschult), die 2-Tonnen-Workshops (23.000 Personen wurden bis Juli 2022 geschult).