Waldgarten-Aktionstage

Gemeinschaftsgarten Allhartsberg

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Waldgarten-Aktionstage

Zusammenfassung

Die Waldgarten-Aktionstage sind Veranstaltungen, die von Mitgliedern des Gemeinschaftsgartens Allhartsberg organisiert werden und 2-4 Mal im Jahr stattfinden. Sie dienen dazu, den Waldgarten bekannter zu machen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Pflegearbeiten durchzuführen. Alle Interessierten sind zum Besuch und zur Teilnahme eingeladen.

1. Veranstalter der Aktivität

Name

Gemeinschaftsgarten Allhartsberg

Rechtlicher Status

Verein

Gründungsjahr

2013

Ort

Dorf 8, 3365 Allhartsberg, Niederösterreich

Seit der Gründung des Waldgartens im Jahr 2013 sind die Umweltbildung und die Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme Hauptziele des Projekts. Dies geschieht vor allem durch die regelmäßigen Aktionstage, bei denen das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge geschärft wird, Wissen zu verschiedenen Themen vermittelt wird und Lernen durch Handeln stattfindet. Weitere Bildungsaktivitäten sind Workshops über Waldgärten außerhalb des Gartens. Wichtig für den Garten ist die Förderung des Konzepts der Allmende und die Schaffung eines Genpools für wenig verbreitete essbare Bäume und Sträucher.

Externe Unterstützung gab es für die Entwicklung des Gemeinschaftsgartens, aber nicht für die Aktionstage. Betreffend die Bereitstellung von Land arbeitet die Gruppe mit der Gemeinde zusammen. Ein Teil des Geldes kam von der Organisation “Natur im Garten” und ein anderer Teil wurde durch Soli-Veranstaltungen aufgebracht.

2. Detailierte Aktvitätsbeschreibung

Während der Aktionstage kommen Interessierte in den Waldgarten und können ihn hautnah mit allen Sinnen erleben. Jede*r kann sich nach seinen*ihren Möglichkeiten und Wünschen an den verschiedenen Aufgaben beteiligen und manchmal finden auch kleine Workshops zu speziellen Themen der Jahreszeit (wie Obstbaumschnitt oder Wildkräuterwissen) statt.

Bislang haben etwa 100 Personen an den Waldgarten-Aktionstagen teilgenommen, die von einem kleinen Team des Gemeinschaftsgartens Allhartsberg organisiert und durchgeführt werden.

Der Nutzen der Aktionstage liegt in der Pflege des Waldgartens, in der Förderung des Waldgartens und in den (Lern-)Erfahrungen der Teilnehmer*innen.

Durchschnittlich nehmen 8-9 Personen an einem Aktionstag teil. Manche sind Mitglieder des Gemeinschaftsgartens, andere kommen aus der Umgebung oder aus den Städten im Umland. Manchmal bringen Menschen ihre Kinder mit.

Für die Person, die den Aktionstag plant und durchführt, ist es wichtig, organisatorische und koordinative Fähigkeiten zu besitzen. Darüber hinaus braucht man Kenntnisse über Pflanzen und die Pflege von Bäumen, die im Waldgarten eine wichtige Funktion übernehmen. Nützlich ist auch Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen und Flexibilität.

Wer an einem Aktionstag teilnimmt, kann sein Wissen über Pflanzen erweitern, praktische und soziale Fähigkeiten ausbauen und von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer*innen profitieren. Die Teilnehmer*innen erlangen ein besseres Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Rolle der Natur im Klimawandel. Herausfordernd bei der Durchführung von Aktionstagen ist, dass die Teilnehmer*innen unterschiedlich sind, was es schwierig macht, allen gerecht zu werden.

Ein allgemein großes Problem sind die Finanzen, denn Bäume sind relativ teure Pflanzen. Schwierig ist auch, dass die Verantwortung bei einigen wenigen liegt und wenn diese Leute keine Zeit haben, steht das Projekt. Um die Verantwortung weiter aufzuteilen, müssten mehr Leute ins Boot geholt werden, es müssten genügend Kenntnisse und Fähigkeiten weitergegeben werden und es müsste ein klarer Plan erstellt werden, was wann und wie zu tun ist.

Umsetzungsschritte

  • 1. Entwicklung eines Plans für ein Jahr

    Bei der Planung von Waldgarten-Aktionstagen sollte man sich zunächst überlegen, zu welcher Jahreszeit welche Aktivitäten durchgeführt werden sollen. Dies könnte in etwa sein:

    • Frühjahr: Unkraut jäten und Pflanzungen
    • Sommer: mähen und mulchen
    • Herbst: Pflanzungen
  • 2. Bewerbung der Veranstaltung

    Über Kontaktaufnahme mit lokalen Medien, Verteilen von Flyern auf Veranstaltungen, digitale Plattformen und Newsletter.

  • 3. Planung des Aktionstages im Detail

    3.1 Überlegung, was genau getan werden kann / getan werden sollte
    3.2 Beschaffung von Pflanzen, wenn eine Pflanzung erfolgen soll, und Erstellen eines Pflanzplans
    3.3 Beschaffung passender Werkzeuge und notwendiger Materialien
    3.4 Planung eines Buffets, um die Teilnehmer*innen zu versorgen

  • 4. Umsetzung des Aktionstages

    4.1 Rechtzeitig vor Ort sein, Überblick verschaffen, alles notwendige vorbereiten
    4.2 Buffet vorbereiten und vor Tieren schützen
    4.3 Werkzeuge und andere Materialien vorbereiten
    4.4 Teilnehmer*innen willkommen heißen und denen, die es noch nicht kennen, das Waldgartenprojekt vorstellen
    4.5 Wenn notwendig / erwünscht, Führung durch den Waldgarten geben
    4.6 Teilnehmer*innen informieren, was an diesem Tag getan werden kann und zum mitmachen einladen
    4.7 Präsent sein, Fragen beantworten, Teilnehmer*innen in ihren Tätigkeiten anleiten, Gruppen koordinieren
    4.8 Willkommen heißen und Einführen von Teilnehmer*innen, die später kommen
    4.9 Selbst teilnehmen
    4.10 Gemeinsam essen

4. Schlussfolgerungen

Das Projekt ist relevant, weil es nicht nur zur ökologischen Vielfalt beiträgt, sondern auch Menschen die Möglichkeit gibt, mit Natur in Kontakt zu kommen, sie inspiriert und bildet, Bewusstsein schärft und Gemeinschaft fördert. All das kann dazu beitragen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das Projekt ist ein Beispiel für alternative Wege der Lebensmittelproduktion, ein Beispiel für die Idee der Allmende, der gemeinsamen Verantwortung, Arbeit und Ernte.

Waldgärten selbst bedecken durch ihre mehrjährigen Mischkulturen den Boden, bieten eine große Pflanzenvielfalt, bilden Humus, sparen Wasser und sind durch all diese Funktionen wichtig für die Vermeidung und Anpassung an den Klimawandel. Das Kennenlernen dieser komplexen Systeme ermöglicht es den Teilnehmer*innen, Elemente in ihren privaten oder gemeinschaftlichen Gärten einzuführen. 

Um einen Waldgarten anzulegen, ist es wichtig, sich über die ökologischen Bedingungen vor Ort zu informieren und Wissen über Pflanzen zu erwerben. Bei der Planung eines solchen Projekts ist es auch sinnvoll, sich ähnliche Projekte anzuschauen und Erfahrungen zu sammeln. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, sich mit den lokalen Behörden, der Nachbarschaft und eventuell lokalen Vereinen zu vernetzen und zusammenzuarbeiten.

Herausfordernde und einschränkende Faktoren sind vor allem Geld und Zeit. Aber auch der organisatorische Teil des Projekts kann kompliziert und frustrierend sein. Außerdem ist Geduld erforderlich, denn Bäume brauchen viel Zeit zum Wachsen.

Empfehlungen

"Bevor man mit einem Waldgartenprojekt beginnt, ist es sinnvoll, sich ähnliche Projekte anzusehen und von dem zu lernen, was bereits vorhanden ist."
"Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, ist es wichtig, ein Team zu haben. Außerdem ist es sinnvoll, sich mit der lokalen Verwaltung zu vernetzen."